Unser
Verein ist eine verschworene Gemeinschaft von Sammlern. Zur Zeit
hat er cirka 20 Mitglieder. Etwa die Hälfte von uns kommt aus Berlin.
Die Sammelgebiete sind sehr unterschiedlich. Abzeichen von Fußballvereinen
stellen sicherlich den größten Teil der Sammelleidenschaft dar.
Berlin und Brandenburg sind naturgemäß die bei uns beliebtesten
Regionen, einzelne Sammler konzentrieren sich auf das Gebiet der ehemaligen
DDR, noch andere interessieren sich für ganz Europa oder sogar Südamerika.
Beliebt sind zudem Anstecknadeln von Sportverbänden und olympische
Souvenirs. Überhaupt geht es nicht nur um die kleinen, stechenden
Objekte der Begierde. Auch Orden und Medaillen, Gläser und Wimpel,
Autogramm- und Eintrittskarten sowie Vereinschroniken sind von Interesse.
Der bestimmende Gedanke, warum sich erwachsene Menschen zusammenschließen ist wohl die Überwindung der Vereinzelung. Gemeinsam einem Hobby frönen, das in der DDR auf eigenwirtschaftliche und mauertechnische Schwierigkeiten stieß, das wollten auch die 30 Unverzagten, die am 23. April 1983 den Verein gründeten. Auf jeden Fall haben Sammelleidenschaft und der Schrei nach Tauschpartnern seinerzeit in der damaligen DDR-Hauptstadt zur Gründung der Sektion Sportsouvenirsammler der Betriebssportgemeinschaft Ingenieurhochbau Berlin geführt. Der Name, die juristische Form und vieles andere haben sich inzwischen geändert, aber die Ziele der Gemeinschaft sind geblieben. Wir Sammeln nicht um des Sammelns willen. Denn dieses Hobby bildet. 1. Geschichtlich – denn der Wandel der Gesellschaft, ihre politischen, ökonomischen oder organisatorischen Gegebenheiten spiegeln sich in den Namen von Vereinen ebenso auf eine ganz eigene Weise wider wie in der Gestaltung oder der Machart von Abzeichen. 2. Geografisch – denn oftmals verbergen sich in Orten, deren Telefon-Vorwahl etwa dreimal so lang ist wie die eigentliche Rufnummer ganz besondere Nadelschätze. Wenige Einwohner brauchen auch nur wenige Anstecker. Das hebt den Wert. 3. Geschäftlich, denn heute ist die Sammelei manchmal auch ein ziemlich aufwändiges Hobby. Da muss man sich konzentrieren, haushalten mit den Finanzen und hin und wieder selbst als Verkäufer aktiv werden. Es sei denn, man tauscht. Und dann geht es bei unseren Börsen hoch her. Muss man sich dann schon vorstellen wie einen Flohmarkt, da wird geschachert was das Zeug hält. Zweimal im Jahr trifft sich die bundesweit organisierte Gilde auch in Berlin. Anfang Februar zu unserer Jahreshauptversammlung und zu den Deutschen Pokalendspielen, die traditionell am Ende der Fußballsaison in der Hauptstadt stattfinden. Dann laden wir auch Nichtmitglieder unseres Vereins ein zum Erfahrungsaustausch und natürlich zum Tausch. Es werden auch Geschichten von Sportvereinen und ihren Souvenirs zum Besten gegeben und Neuigkeiten aus der Welt der Anstecknadeln ausgetauscht. Übrigens, wer zu Hause noch einen Schuhkarton mit Andenken an eine sportliche Betätigung herumstehen hat, ist bei den veranstaltungen besonders gern gesehen. Er kann sich gern beraten lassen oder auch seine «Schätze» anbieten. Apropos Austausch – man kann natürlich
allein sammeln, aber richtig ab geht die ganze Sache erst, wenn man mit
Gleichgesinnten den kleinen Objekten der Begierde nachjagd. Das beginnt
beim Aufbau von Sammlungen, geht weiter über den Austausch von Nadel-Neuerscheinungen
oder Vereinsauflösungen und endet im gemütlichen Beisammensein,
denn bei uns wird nicht nur über Abzeichen geplaudert. Man trifft
sich nicht selten auf ein Bier oder zur eigenen sportlichen Betätigung,
meist zum Bowling.
Da das Feld riesig und das Land
groß sind, reisen wir auch zusammen. Bei Treffen in der gesamten
Bundesrepublik, vor allem aber in Leipzig und Senftenberg sind stets große
Gruppen unseres Vereins anwesend.
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